Rauswurf, Tränen, Ali: Pozzeccos denkwürdige Italien-Show

Rauswurf, Tränen, Ali: Pozzeccos denkwürdige Italien-Show

Mit dem Rauswurf von Gianmarco Pozzecco im EM-Achtelfinale von Berlin begann eine in höchstem Maße denkwürdige Basketball-Show. Der italienische Cheftrainer herzte unter Tränen sein Team, verabschiedete sich per Handschlag von den Serben und verließ – notgedrungen – den Innenraum.

Eine halbe Stunde später hatte sein Team die Partie ohne den Chef gedreht und beim 94:86 über den Favoriten für eine der größten Überraschungen der EM gesoregt.

«Wir haben die Welt geschockt wie Muhammad Ali. Vielleicht ist das der größte Sieg in der Geschichte des italienischen Basketballs», sagte ein vollkommen aufgedrehter Pozzecco in den Katakomben der Arena. Zuvor hatten ihn mehrere Ordnungskräfte sowie sein Profi Nicolo Melli nur mit allergrößter Not zurückhalten können, als Pozzecco schon vor Spielende unerlaubterweise und mit aller Macht zurück aufs Feld wollte.

Pozzecco tickte dann völlig aus, kniete jubelnd am Boden, brüllte seine ganze Freude heraus und stürmte im Kabinengang auf den völlig verdutzten Giannis Antetokounmpo zu. «Wir lieben ihn alle. Wir müssen ein wenig seine Emotionen kontrollieren», kommentierte Aufbauspieler Marco Spissu. Der 49 Jahre alte Ex-Profi sei so verrückt, dass er am liebsten immer noch selbst spiele.