Basketball-Bundestrainer Rödl: Das Team ist der Star

Basketball-Bundestrainer Rödl: Das Team ist der Star

Kurz vor dem Auftakt in das olympische Basketball-Turnier hat Bundestrainer Henrik Rödl seiner Mannschaft noch einmal ein Kompliment gemacht.

«Die tragende Rolle ist das Team selbst. Das ist das, was dieses Team am meisten prägt. Es ist immer ein anderer, im Endeffekt aber immer alle. Das und die Verteidigung sind die größte Stärke», sagte der 52 Jahre alte Rödl im «Sportbuzzer»-Interview. «Man hat den Eindruck, wenn es bei einem mal besonders gut klappt in einem Spiel, hilft die Mannschaft ihm, noch besser zu sein.»

Das deutsche Team trifft heute auf Italien. Weitere Gegner sind Nigeria und Australien. Alle drei Mannschaften seien gut, meinte Rödl. «Italien haben wir beim Supercup zweimal geschlagen. Sich aber in der Qualifikation in Serbien durchzusetzen ist ein Zeichen für sich. Nigeria und Australien haben in Freundschaftsspielen gegen die USA gewonnen. Das muss nicht unbedingt alles heißen, weil Team USA vielleicht noch nicht so fit war wie später, aber das ist schon eine Duftmarke. Alle sind gespickt mit Talent und NBA-Spielern.»

Der wegen seiner Teilnahme an einer Demonstration gegen die Anti-Corona-Maßnahmen in der Kritik stehende Joshiku Saibou habe sich gut in die Mannschaft eingefügt und sie ihn gut aufgenommen, sagte Rödl. «Am Anfang mit einer gewissen Distanz und ein paar Fragen. Diese Zeit haben sich die Spieler genommen. Aber jetzt sind wir eine Einheit.»

Keine Star-Allüren im Team

Auch NBA-Profi Isaac Bonga sieht den guten Zusammenhalt als größte Stärke der Basketballer. «Wir sind eine echte Einheit und eine wirklich lustige Truppe», sagte der 21 Jahre alte Profi der Washington Wizards der «Rheinischen Post». Dabei würden Kapitän Robin Benzing sowie Andreas Obst und Lukas Wank «gern die Rolle der Klassenclowns» übernehmen und «bringen die nötige Lockerheit in die Runde».

Star-Allüren habe in der Mannschaft von Bundestrainer Rödl niemand. «Alle sind aber absolut auf dem Boden geblieben und niemand nimmt sich selbst wichtiger als die anderen. Das macht uns einfach aus: Wir kämpfen und spielen füreinander, kommen auch abseits des Feldes gut miteinander klar», sagte Bonga: «Wir stehen füreinander ein und wissen, was wir können – oder eben nicht. Jeder in dieser Gruppe ist ein wichtiges Teilchen.»

«Wir wollen nicht nur dabei sein, das ist klar. Wir wollen auf jeden Fall die Gruppenphase überstehen, auch wenn wir gute Gegner haben», sagte Bonga und ergänzte: «Wir wollen zeigen, wie gut Basketball in Deutschland ist.»