Basketball-Coach stützt Schröder: «Ohne ihn nicht hier»

Basketball-Coach stützt Schröder: «Ohne ihn nicht hier»

Basketball-Bundestrainer Gordon Herbert hat Kapitän Dennis Schröder auch am Tag nach dessen miserablem WM-Viertelfinale gegen alle Kritik verteidigt.

«Das Großartige an Dennis ist, dass er den Ball will und eine Entscheidung trifft. Er ist auch nur ein Mensch. Wir wären nicht hier ohne ihn», sagte Herbert im Teamhotel in Manila. Beim 81:79-Sieg über Lettland hatte der 29 Jahre alte Spielmacher nur vier seiner 26 Würfe verwandelt und in der engen Schlussphase trotzdem weiter geworfen. Schröder selbst sprach vom «wohl schlechtesten Spiel seiner Karriere».

Herbert ist nach eigener Aussage im Anschluss an die Partie in der Mall of Asia Arena gefragt worden, wieso er Schröder am Ende nicht ausgewechselt habe. «Er war herausragend in Japan, wahrscheinlich der wertvollste Spieler aller Teams. Den besten Spieler auszuwechseln? Nein. Du gewinnst mit ihm oder du verlierst mit ihm», stellte der 64-Jährige klar.

Auch an eine Ansage an Schröder dachte Herbert nicht. «Er hat bis zu diesem Spiel super geworfen. Er hat diesmal vier, fünf Korbleger vergeben. Er ist ein harter Junge. Er wird sich durchkämpfen. Das wird ihn stärker machen.» Am Freitag (14.40 Uhr/Magentasport) steht das Halbfinale gegen Olympiasieger USA an.

Auch TV-Experte Per Günther äußerte sich kritisch. «Was machst du mit Spielzeit mit ihm, was machst du in der Offense? Wie sehr greifst du ein? Und ich finde, da hätten wir eine bessere Balance gebraucht», sagte Günther bei Magentasport. Er unterschreibe sofort, Schröder weiter den Ball zu geben. «Aber in den letzten Minuten war es mir zu viel», fügte Günther an. Schröder habe «kein Scheunentor» getroffen.

Weil der letzte Dreier von Davis Bertans nur auf den Ring fiel, blieb es beim knappen Sieg der Deutschen. «Es sagt alles über das Team aus, wie unser Team gebaut ist. Alle haben mich getragen und sehr geil gespielt», sagte ein demütiger Schröder in den Katakomben.

Für Teamkollege Moritz Wagner war Schröders gebrauchter Tag kein großes Thema mehr. Auf die Frage, wie man nun mit dem Kapitän umgehen müsse, antwortete Wagner: «Aufbauen? Er ist ein Biest. Den musst du nicht aufbauen. So etwas passiert, er ist ein Mensch. Man darf nicht vergessen: Es ist sehr viel Aufmerksamkeit auf ihn. Ich mache mir um Dennis keine Sorgen.» In den fünf vorangegangenen Spielen der WM hatte Schröder mit herausragenden Leistungen geglänzt.