Einstiger Primus Bamberg nun Letzter: «Alle hinterfragen»

Einstiger Primus Bamberg nun Letzter: «Alle hinterfragen»

Nur wenige Tage nach der Europapokal-Blamage ist Brose Bamberg auch in der Basketball-Bundesliga am Tiefpunkt angekommen.

Das 66:76 gegen die Veolia Towers Hamburg bedeutete für das Team um Nationalspieler Christian Sengfelder nicht nur die fünfte Niederlage im fünften Ligaspiel, sondern auch den Absturz auf den 18. und letzten Tabellenplatz. «Man sieht, es läuft nicht bei uns. Das kann man nicht verbergen. Es funktioniert nicht. Wir müssen nun Änderungen vornehmen, um die Situation in den Griff zu bekommen», sagte Trainer Oren Amiel, der nach dem desaströsen Saisonstart auch um seinen eigenen Verbleib kämpfen muss.

Bamberg trennt sich von Topscorer

Am Abend wurde dann die Trennung von Topscorer Justin Wright-Foreman (25) bekanngegeben. «Manchmal muss man als Trainer Entscheidungen treffen, die für Außenstehende eventuell nicht nachvollziehbar scheinen. Dennoch sind sie richtig, denn sie sind im Sinne des Teams», wurde Trainer Amiel in einer Vereinsmitteilung zitiert.

«Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir eine gute Mannschaft haben. Wir müssen allerdings ein paar Anpassungen vornehmen. Damit fangen wir jetzt an», sagte Amiel. Der US-Amerikaner Wright-Foreman erzielte in den bisherigen fünf Spielen 15,4 Punkte im Schnitt.

Unter der Woche hatte der einstige Serienmeister aus Franken im Fiba Europe Cup gegen einen Club aus dem Kosovo verloren. Amiel hatte öffentlich um Verzeihung gebeten und von einem «peinlichen Auftritt» gesprochen. So schlimm war es diesmal nicht, trotzdem war der 50 Jahre alte Coach bedient: «Das gibt einem zu denken. Und ich denke jetzt: Was können wir tun, um das zu verbessern? Größe zeigt sich in harten Momenten.»

Es sei immer einfach zu brillieren, wenn es gut läuft. «Aber man muss vorangehen, wenn es nicht funktioniert. Wir müssen uns alle hinterfragen», sagte Amiel. Zur von Alba Berlin und dem FC Bayern München angeführten BBL-Spitze zählt Bamberg schon seit ein paar Jahren nicht mehr, der Abstiegskampf aber wäre eine ganz neue Erfahrung für «Freak City».