Sieg mit Rückkehrer Schröder: DBB-Team auf Kurs EM und WM

Sieg mit Rückkehrer Schröder: DBB-Team auf Kurs EM und WM

Die deutschen Basketballer haben ihren anhaltenden Personalproblemen getrotzt und eine Woche vor Beginn der Heim-EM ihre Pflicht erfüllt.

Das Team von Bundestrainer Gordon Herbert gewann die WM-Qualifikationspartie gegen Schweden klar mit 67:50 (46:29) und sicherte sich so den sechsten Quali-Sieg in Serie. Beim Erfolg vor vollen Rängen in Stockholm zeigten sich Franz Wagner (16 Punkte) und Dennis Schröder (zwölf Zähler) in guter Verfassung.

«Ich bin stolz auf unsere Jungs für die Defensive, dass wir Schweden bei 50 Punkten gehalten haben», sagte Bundestrainer Gordon Herbert nach dem glanzlosen Erfolg in Schwedens Hauptstadt. Vor allem die zweite Halbzeit war spielerisch noch nicht das Niveau, das der 63-Jährige erwartet: «Die erste Halbzeit haben wir richtig guten Basketball gespielt. Danach hatten wir große Probleme in der Offensive. Schweden hat nie aufgegeben.»

Schweden von Beginn an überfordert

Schröders Einsatz war wegen einer Knöchelverletzung aus dem Supercup lange ungewiss. Erst am Vortag war der derzeit vereinslose 28-Jährige nachgereist, die Entscheidung über seinen Einsatz fiel erst am Spieltag. Schröder dirigierte die Offensive des Teams direkt wieder und machte dies gut, seine eigenen Bewegungen wirkten aber noch nicht bei 100 Prozent. Der Aufbauspieler versuchte es viel aus der Distanz, den Korb attackierte er kaum.

Die international eher namenlosen Schweden, die noch nie für eine WM qualifiziert waren, waren von Anfang an überfordert und gerieten trotz lautstarker Unterstützung früh deutlich in Rückstand. Der erste erfolgreiche Dreipunktewurf fiel in der zweiten Halbzeit, für eine große Aufholjagd reichte es nicht.

Deutschland spielte zwar ohne einige Leistungsträger wie Maximilian Kleber, Isaiah Hartenstein, Tibor Pleiß oder Daniel Theis, die entweder aktuell oder den ganzen Sommer fehlen. Über weite Strecken wahrte das Herbert-Team trotzdem die Kontrolle. Daran änderte auch ein schwaches drittes Viertel mit nur acht eigenen Punkten nichts. Vor allem Wagner von den Orlando Magic wusste mit Tempo, Technik und Aggressivität zu gefallen.

Kein Gradmesser für das kommende Spiel

Ein wirklicher Gradmesser für das Slowenien-Spiel am 28. August (15.00 Uhr/Magentasport) in München war das Gastspiel in Skandinavien wohl nicht. Für Chefcoach Herbert gab es aber gleich mehrere beruhigende Aspekte: Schröders Knöchel hält, Flügel Wagner spielt weiter auf hohem Niveau und auch die Defensive funktioniert solide.

Ein Schlüssel für den Erfolg bei der EM (1. bis 18. September) dürfte ein schnelles Comeback von Theis sein. Der NBA-Profi der Indiana Pacers kämpft derzeit mit Knieproblemen und wird auch gegen Luka Doncic und Co. im letzten WM-Qualispiel vor der EM nicht zum Einsatz kommen. Danach wiederum sind nur drei Tage Pause, bevor in Köln das Heimturnier direkt mit einem Kracher gegen Frankreich beginnt.

Um die Qualifikation für die WM 2023 in Japan, Indonesien und auf den Philippinen muss sich Herbert dagegen keine großen Sorgen machen. Finnland und Deutschland liegen mit jeweils sechs Siegen und einer Niederlage deutlich in Führung, aus den verbleibenden fünf Spielen dürften schon zwei weitere Siege reichen.

Von Patrick Reichardt, dpa